Brüel,  BUND-Ortsgruppe

Riesige Solaranlage geplant = Klimapark?

Zurzeit sind im Amt Sternberger Seenland mehrere Bauleitpläne für die Errichtung von Solarparkanlagen (Fläche 643 Hektar) veröffentlicht. Unsere Ortsgruppe kritisiert diese Vorhaben, denn eine natur- und umweltverträgliche Umsetzung ist wegen der geplanten Größen nicht möglich. Wertvolle Ackerflächen mit Bodenwerten von bis zu 52 Bodenpunkten wurden überplant. Die Produktion von Solarenergie ist wichtig und notwendig, aber die Ernährung der Bevölkerung hat einen größeren Stellenwert. Die Ackerflächen werden für die Produktion von Nahrungsmitteln gebraucht.

Durch die vielfältige landwirtschaftliche Nutzung der Flächen hat sich im Sternberger Amt eine wertvolle Kulturlandschaft mit natürlichen Landschaftsblick gebildet. Dieser Bereich steht den Einwohnern und den Touristen für den Aufenthalt in der Natur zur Verfügung und wird zur Erholung genutzt. Wegen der Einzigartigkeit ist dieser unbebaute Außenbereich besonders geschützt.  Die eingezäunten Solaranlagen stehen dieser Nutzung erheblich entgegen. Durch ihre Höhe von 4,50 Meter (plus Aufbauten) und ihre enormen Flächengrößen (mehrere hundert Hektar) zerschneiden sie die vorhandenen Landschaftsstrukturen, zerstören den natürlichen Landschaftsblick und verändern den Charakter unserer Landschaft und Natur erheblich.

Die geplanten riesigen Solarparkanlagen sind im Sternberger Naturpark geplant und sollen in der Nähe von Wäldern, Gewässern, Landschaftsschutzgebieten und einem europäischen Vogelschutzgebiet errichtet werden. Für die wildlebenden Tiere werden diese industriellen Anlagen erhebliche Veränderungen und Einschnitte mit sich bringen, denn die für Wildtiere wichtigen und ihnen bekannten Aufenthaltsorte, die Wander- und Ruhekorridore sowie die Nahrungsgebiete werden erheblich verändert bzw. sind für sie nicht mehr nutzbar. Die Auswirkungen von großen Solarparkanlagen auf das Verhalten, die Gesundheit und den Fortbestand unserer heimischen Wildarten sind noch nicht ausreichend untersucht worden. Es muss im Vorfeld dringend geklärt werden, ob eventuell wildlebende Arten durch die Errichtung bzw. durch den Betrieb der Solaranlagen beeinträchtigt bzw. getötet werden können.

Die Solaranlagen erzeugen im Betrieb sowohl statische als auch wechselnde magnetische und elektrische Felder. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch solche riesigen Solaranlagen können nicht ausgeschlossen werden. Wir kritisieren, dass zu den Wohnbebauungen ein sehr geringer Abstand bzw. eine Umbauung der Wohnorte geplant wurde. Nicht nur die Strahlen beeinträchtigen die Gesundheit, sondern auch die Geräusche der Wechselrichter sind durch das stetige laute Brummen sehr störend und beeinflussen die Menschen und die Natur negativ.

Die geplanten Solaranlagen werden von den Gemeinden und dem Investor als “Klimapark” bezeichnet. Dabei wurde noch nicht ausreichend untersucht, ob diese Solaranlagen eine Erwärmung der umliegenden Gebiete verursachen. Dadurch könnten die menschliche Gesundheit, der Lebensraum von Wildtieren und die Funktion der Ökosysteme in der freien Natur negativ beeinflusst werden. Erste Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Temperaturen über den Solaranlagen im Vergleich zu nahegelegenen Naturlandschaften deutlich erhöhen. Im Vorfeld muss dringend geklärt werden, ob solche riesigen Solaranlagen zur Erderwärmung beitragen und damit den Klimawandel beschleunigen.

Viele Einwohner im Sternberger Amt sind besorgt. Es gibt die Möglichkeit, sich mit Bedenken und mit Hinweisen öffentlich bei diesem Bauverfahren zu beteiligen. Eventuell erkennen die gewählten Stadt- und Gemeindevertreter, dass diese geplanten riesigen Solaranlagen nicht dem Wohl der Allgemeinheit und den hier lebenden Menschen, sondern nur einem hier nicht ansässigen Energiehändler dienen. Der nachhaltige Schaden für die Natur und für die Einwohner wäre weit höher, als die angedachten finanziellen Einnahmen es wert sind. 

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